PARSON RUSSELL TERRIER - über die Rasse und unsere Hunde

Eigentlich gib es genug Websites, wo über die Rasse viel geschrieben wird, deswegen nur kurz über unsere Erfahrungen und unsere Parsons. 
 
Die Parsons sind mittelhohe aktive Terrier, man sagt, Jäger im Herz, aber ich bin sicher, dass man diesen Jagdinstinkt mit etwas Arbeit gut in Spiel und andere interessante Aktivitäten umleiten kann. 
 
Es wird auch gesagt, dass ein Parson nicht schön erzogen werden kann, noch mehr, manche meinen, dass der Terrier sich mit Katzen nicht versteht, weder mit Kaninchen oder Papageien. Mit Geduld und positive Energie geht auch das. Und ich bin weit entfernt von einem Experten über Hunde, auch Hundeschule habe ich aufgegeben und ich habe alle meine Hunde selbst erzogen. Meine Hunde, die früheren und aktuellen, waren immer höflich und freundlich, und relativ unauffällig in allen möglichen Situationen, auch auf Katzenausstellungen, wo wir samt Hunden oft zu finden sind. 
 
Unsere Hunde haben klar definierten Grenzen (auch Katzen, aber diese Grenzen sind viel elaaaastischer, aus meiner Sicht, vor aller aber aus der Katzen-sicht), sie wissen wie weit sie dürfen und was ist ein absolutes No-Go ist.
 
Parsons lernen sehr schnell, bei wem sie Dummheiten machen dürfen, wo die Toleranzgrenzen verschiedener Menschen sind, wer nachsichtig ist und wer nicht. Wer manipulierbar ist und wer nicht. 
 
Unsere Parsons wissen sich in einem Restaurant zu benehmen, sowohl bei Business-Meetings, bei der Arbeit, auf Reisen ... Sie springen nicht auf Leute sondern haben eine viel raffiniertere Art diese auf sich aufmerksam zu machen: einfach plötzlich unter einer Hand auftauchen, wo sie halt ein wenig gestreichelt werden möchten. Sie gehen nur Menschen auf den Keks, die es selbst so möchten, sonst sind sie fast unsichtbar unter jedem Tisch, an dem sie natürlich nicht betteln. Für unsere Hunde ist die schönste Belohnung (zusätzlich zu Leckerlis natürlich) mit uns zu schmusen. Sie drücken sich zu uns wie Katzen und lieben es gestreichelt zu werden. 
 
Für Parsons ist es kein Problem, sich an Reisen anzupassen oder an Pläne, die sich rasch ändern, von Zeit zu Zeit einem hektischen Tag, wo sie auf individuelle Aufmerksamkeit ein paar Minuten genug sein müssen, und wir alle auf den Abend warten.
 
Unsere Schuhe, Bälle, Kinderspielzeug ... sind ganz. Auch die Beine von Tischen, Sofas und Gardinen sind intakt. Zum Spielen und knabbern haben wir Stöcke, Knochen und viel geeignetes Hundespielzeug ... Unsere schönen Gartenpflanzen gedeihen ohne zusätzliches Parson-style umgraben - ja, auch dies kann erlernt werden. Es ist viel besser zusammen mit dem Ball spielen, anstatt einen Golfplatz auf dem Rasen zu haben.
 
Es ist für alle Menschen schwierig Bellen zu ertragen und ich lasse nicht zu, dass unsere Hunde bellen, besonders wenn es ohne Grund ist.
 
Natürlich kann jedem Hund mal ein "Unglück" mit den Regeln passieren, aber es passiert doch auch Menschen. Und wer arbeitet, sündigt auch, und so ist unser Leben mit den Tieren: manchmal schön, manchmal lustig, manchmal sündigt wer, aber es ist immer lustig, freundlich, verspielt … und haarig.
 
Kinder? Kleine Menschen sind toll, aber für diese gilt das Gleiche wie für Hunde und Katzen: Sozialisation und Erziehung muss sein. Es gibt also keine Frage ob meine Tiere zu Kindern passen ... die Frage lautet eher, ob Kinder brav genug für mein Tiere sind. Gegenseitiger Respekt ist der Schlüssel zum Erfolg.
 
In unserem Haus leben drei kleine Leute, die das Glück hatten, dass sie nicht die Mutter überzeugen brauchten, dass wir unbedingt noch dieses oder jenes Tier brauchen, denn sie wurden zwischen Fellträger geboren. Eine Katze war seit meinem sechsten Geburtstag im Haus (vorher habe ich mir die Nachbarskatze ausgeborgt). Hund Felix kam zu uns fast zwei Jahre vor dem ersten Kind und die beiden haben sich erfolgreich sich gegenseitig vollgesabbert... bis wir Kind Nr. 2 und Nr. 3 bekommen haben. Nun treffen sich bei uns Kinder jeden Alters, mein allerliebster Felix ist aber leider mit 13,5 Jahren ein Engel geworden. 
 
Wie auch immer, wenn Sie Ihrem Parson Dummheiten machen lassen - stehlen, knabbern, graben, jagen, betteln ... dann wird dies zu tun. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Sie der intelligente Parson um den kleinen Finger wickeln, ohne dass Sie es bemerken. In jedem Fall ist es gut, eiserne Nerven und eine gute Portion Humor zu haben, um mit ihnen zu leben, Hundeschule oder andere Arten von Kursen (wo vor allem der Hundebesitzer viel lernt) schadet auch nicht und ein oder mehr gute Bücher sind auch sehr nützlich. Wie jeder andere Hund, muss ein Parson klare Anweisungen bekommen, wenn man mit Hunden in Babysprache spricht, fühlen sie sich nur unsicher und bei der ‚richtigen' Intonation der Wörter wird der Hund dann auch für seinen Unfug oder auch Misserfolg gelobt.
 
Mit unseren Hunden arbeiten wir mit dem Clicker-system und mit positiver Motivation. Die beste Strafe ist Ignoranz oder nur ein einfaches und strenges 'nein, nicht Richtig'.
 
Parsons lernen extrem schnell, sie sind für verschiedene Hundesportarten geeignet: agility, frisbee, flyball... Unsere Hunde mögen lieber einfache Spaziergänge, sie können aber verschiedene Tricks und gehorchen oft schon auf meinen Blick. 
 
Also meine Meinung: unsere Hunde sind nicht für Jedermann geeignet, ganz sicher nicht für nachsichtige Besitzer, unerzogene Kinder und zu beschäftigte Familien. 
Sie sind aber eine Herausforderung und für diejenigen geeignet, die die Energie, Zeit und Liebe für ein eigenwilliges, verspieltes und verschmustes Familienmitglied haben.